Meine Erfahrungen mit Nebenjobs

 

«Wie finde ich endlich einen Nebenjob?» Vielleicht kennst du diese Frage. Ich habe mir sie auf jeden Fall schon sehr oft gestellt und bin auch regelmässig an der Suche verzweifelt. In den letzten Jahren konnte ich einige Erfahrungen mit Neben- und Ferienjobs sammeln und möchte diese gerne mit dir teilen. 


Service

Durch eine Bekannte erfuhr ich, dass das Altersheim Restaurant in meiner Nähe noch auf der Suche nach Wochenends-Aushilfen im Service ist, und bewarb mich daraufhin direkt telefonisch. Als Aushilfe arbeitete ich 2-5 mal im Monat entweder am Samstag oder am Sonntag einen halben Tag lang im Service des Restaurants. Da der Job am Wochenende war, liess er sich sehr gut mit meinem Stundenplan im Gymnasium und im Studium vereinbaren. Im Service zu arbeiten war anstrengend, doch der Kontakt zu den Menschen bereitete mir grosse Freude. Nach ein paar Jahren kündigte ich, da ich neben dem Studium mehr als nur ein paar Mal am Wochenende arbeiten wollte und unter 20 Franken im Stundenlohn verdiente.

 

Nachhilfe

Durch ein Inserat im Volg des Nachbardorfs fand ich während dem Gymnasium meine erste Nachhilfeschülerin. Bei ihr Zuhause half ich ihr bei ihren Hausaufgaben und unterstützte sie bei allen ihren Fächern. Danach fand ich ein Inserat online, wodurch ich eine Sekundarschülerin bei ihrer Gymnasiums-Vorbereitung helfen durfte. Da mir das Unterrichten viel Freude bereitet arbeite ich momentan als Nachhilfelehrerin bei einer Sprach- und Nachhilfeschule und unterrichte dort Deutsch und Englisch. Was mir besonders an der Arbeit gefällt, ist die Flexibilität, da ich jeweils per E-Mail potenzielle Aufträge mit dem jeweiligen Datum oder Dauer des Kurses geschickt bekomme und dann selbst entscheiden kann, welche ich annehme. Ein Nachteil beim Unterricht in einer Schule oder bei den Schüler:innen Zuhause ist, dass man meistens für 1-2 Stunden an den Unterrichtsort fahren muss.




Coople

Sampling am Bahnhof, Runner bei einem Event, Service in einem Restaurant, Aushilfe in einem Kleiderladen,… Mithilfe von der App Coople ist es möglich, verschiedenste Jobs auszuprobieren ohne einen langen Bewerbungsprozess (und dazu meist sehr spontan). Aufgrund der Spontanität würde ich die App allen Schüler:innen und Student:innen empfehlen. Ich machte in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen damit, da ich verschiedenes ausprobieren konnte, ohne mich für eine lange Zeit zu verpflichten. Bisher konnte ich nur Erfahrungen mit Einzeleinsätzen sammeln, doch manchmal werden ebenfalls Serien von mehreren Wochen oder Monaten ausgeschrieben. Den grössten Nachteil sehe ich im Einstieg, da man als Anfänger:in ohne vorherige Einsätze und Bewertungen grosse Schwierigkeiten hat, einen Einsatz zu bekommen. Dabei würde ich euch anraten, bei dringenden Einsatzanfragen direkt eine Bewerbung zu senden, da dabei auch oft Anfänger:innen eingestellt werden.

 

Promotion

Während zwei Monaten war ich sehr aktiv bei einer Promotionsagentur und hatte Einsätze in der ganzen Schweiz für eine einzelne Marke. Per E-Mail bekam ich neue Einsatzdaten, für welche ich mich dann anmelden konnte, und somit wusste ich bereits einige Wochen vor den Einsätzen, wann diese stattfinden werden. Einer der Vorteile war der angemessene Stundenlohn (26.-) und die Vergütung der Reisespesen. Dazu sorgten die verschiedenen Einsatzorte für Abwechslung und manchmal waren weitere Promoter:innen dabei. Jedoch fühlten sich die Tage oftmals sehr lange und monoton an, da man den ganzen Tag an der gleichen Stelle stehen musste und an Tagen mit einem tiefen Kund:innenstrohm gab es dann wirklich wenig zu tun.

 

Persönliche Assistenz

Auf UZH Marktplatz fand ich während meinem ersten Semester an der Universität eine ausgeschriebene Stelle als persönliche Assistenz für eine Studentin mit Handicap. Zwei Jahre lang arbeitete ich 5-12 Stunden in der Woche und begleitete sie in ihre Vorlesungen und Praktika, half ihr beim Lernen und unternahm mit ihr Freizeitaktivitäten. Diese persönliche Begleitung war eine schöne Aufgabe, da wir einander in dieser Zeit sehr gut kennenlernten. Ich brachte keine Erfahrungen in der Pflege mit, doch nach einer kurzen Einarbeitung war die physische Unterstützung und die Steuerung des Rollstuhls kein Problem mehr. Da ich in Zürich studierte, war der Weg zu ihrer Schule nicht weit und dadurch konnte ich den Job sehr gut mit meinen Vorlesungen vereinbaren. Die Schwierigkeit lag jedoch in der Planung und der Unregelmässigkeit, da ihr Stundenplan jede Woche etwas anders aussah und da wir uns unter 2-4 Assistent:innen organisieren mussten. In der letzten Zeit sah ich immer wieder Inserate zur persönlichen Assistenz auf UZH Marktplatz oder manchmal werden auch Betreuer:innen für Lager gesucht.

 

Babysitting

Vor ein paar Monaten trat ich über Babysitting24 mit einer Familie in Kontakt, welche nach einer regelmässigen Betreuung für ihre Kinder suchten. Nun gehe ich jeweils an zwei Tagen pro Woche für zwei Stunden vorbei und betreue die drei Kinder über den Mittag, koche für sie und räume auf. Da ihr Zuhause sehr nahe an meinem ist, ist es für mich kein Problem für eine tiefe Anzahl an Stunden zu ihnen zu fahren.

Wo mit der Suche beginnen? Meine konkreten Tipps für dich.

  • Online: Schau dir verschiedene Plattformen an wie beispielsweise UZH Marktplatz für Student:innenjobs, Babysitting24 für Kinderbetreuung oder Coople für alle möglichen Einsätze. Dazu gibt es sehr viele Nachhilfeschulen, welche ständig auf der Suche nach neuen Lehrer:innen sind. (Dabei reicht normalerweise ein Maturaausweis.)

  • Eine weitere Möglichkeit wäre das Beitreten bei einem Promotionspool, über welchen du dann als Promotor:in für verschiedene Einsätze gebucht werden kannst.

  • Direkt anrufen: Besonders in Café’s, Bars oder Restaurants lohnt es sich einfach mal anzurufen und zu fragen, ob sie auf der Suche nach einer temporären Aushilfe oder einer langfristigen Mitarbeiter:in sind.

  • Besonders im Service mangelt es oft an Leuten. Ich machte die Erfahrung, dass ein kurzer Anruf und die Frage, ob ein Kaffee/Restaurant Unterstützung braucht, oft sehr erfolgreich sein kann. Denn einmal rief ich in einem Kaffee an mit der Frage, ob sie per Zufall Unterstützung brauchen und tatsächlich waren sie auf der Suche nach einer Aushilfe am Wochenende.

  • Offline ausschreiben: Im Umfeld: Streu dein Interesse nach einem Neben- oder Ferienjob in deinem Umfeld. Eventuell kennt jemand ein:e Schüler:in, die froh um Nachhilfeunterricht wäre oder vielleicht braucht jemand Unterstützung im Haushalt.

 

Stolpersteine/worauf sollte man achten?

Prüfe das Unternehmen/die Inserent:innen: Schaue dir das Unternehmen online an und dazu ebenfalls die Bewertungen. Falls es sich um eine Einzelperson handelt, kannst du beispielsweise auf LinkedIn nach der Person suchen.

Wenn du nicht sicher bist, was du von der Job-Ausschreibung halten sollst, dann frag auch bei deinen Eltern oder Kollegen und Kolleginnen nach. Oder frag jemanden dich zu begleiten.

Viel Glück bei deiner Jobsuche!

Beitrag von Lydia

 
silvia jäggi