Meine Zeit als Lehrling

 

Druck als Chance für dein persönliches Wachstum

Davide spricht mit uns im Interview über seine Lehrzeit. Nach seiner Lehre als Chemielaborant folgte die Berufsmatura und dann die Passerelle. Seit kurzem studiert er Pharmazie an der Universität in Basel. Parallel dazu ist Davide auf Instagram und Tiktok erfolgreich unterwegs und unterhält seine Followers mit seiner kraftvollen Stimme und tollen Covers. Während seiner ganzen Ausbildungszeit fehlte die Zeit für seine Musik komplett, denn er legte eine Pause von vier bis fünf Jahren ein. Während dieser Zeit hatte Davide mit enormem Druck von aussen sowie mit Prüfungsängsten zu kämpfen. Ich möchte dir in diesem Artikel zeigen, wie du mit solchen Situationen umgehen kannst.


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Bestimmt kennst du das Gefühl, vor einer Prüfung oder einem Vortrag nervös zu werden. Eine extreme Prüfungsangst geht aber über diese Nervosität hinaus. Sie kann ein völliges Blackout während einer Prüfung auslösen und überdies zu körperlichen Angstsymptomen oder Angstattacken führen. Bei Davide war die Aufregung vor den Tests so gross, dass er sich sogar übergeben musste. Er litt jeweils Tage zuvor unter starken Unruhen und Schlafstörungen.

Davide im Interview über seine Lehrzeit

Mögliche Ursachen von Prüfungsangst

Prüfungsangst kann vom Druck den man sich selber macht-  durch traumatische Erlebnisse- aber auch durch Druck von Aussen ausgelöst werden. Druck soll jedoch nicht nur als etwas Schlechtes angesehen werden. Er kann nämlich auch dazu führen Höchstleistungen zu erbringen. Eine gesunde Portion Druck zieht uns nach vorne. Der Auslöser für Davide’s Prüfungsangst war, die Angst zu versagen. Er wollte seine Lehrer, Lehrmeister und sein persönliches Umfeld mit sehr guten Noten zufriedenstellen. 


Weitere Gründe für ein extremes Lampenfieber können auch traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit sein. Wenn du zum Beispiel für schlechte Leistungen oder Noten blossgestellt oder bestraft wirst. Hier einige Tipps, die dir helfen können, besser mit dieser Furcht und dem Druck umzugehen. Ohne dass du dafür alles aufgeben musst, was du gerne machst:

Lernstrategie anpassen

Bei Davide war es so, dass er immer zwei Wochen vor der Prüfung bereits sehr intensiv anfing, zu lernen und sehr viele Stunden investierte. Dies hat sich als Nachteil herausgestellt. Er hat während dem letzten Lehrjahr kurzfristiger mit dem Lernen für Prüfungen begonnen. Dies hat sich sogar positiv auf seine Noten wiederspiegelt. Diese wurden nämlich besser, obwohl er weniger lang für die Prüfungen lernte. Eine passende Lerntechnik kombiniert mit der richtigen Zeiteinteilung helfen dir optimal in der Vorbereitung. Ebenfalls wichtig ist es “das Richtige” zu Lernen. Tipp: Mach eine Checkliste, was genau für diese Prüfung gelernt werden muss. Welches sind die wichtigen Themen, was genau wird gefragt an der Prüfung, wie erstelle ich eine Zusammenfassung. Mach eine Zeiteinteilung, wann du welches Thema lernst. Hol dir jemand zu Hilfe wenn du Mühe hast mit diesem Punkt, zum Beispiel jemand zum gemeinsam Lernen aus deiner Klasse. Gemeinsam ist es oft einfacher als alleine.

Pausen machen

Wenn du dich nicht mehr konzentrieren kannst, plötzlich anfängst Fehler zu machen, dich müde und demotiviert fühlst, sind dies Anzeichen, dass du eine Pause brauchst. Powernap, kurz an die frische Luft, dich durchstrecken oder einfach mal durchatmen. Oft reichen schon wenige Minuten aus (5 bis 10 min) um sich zu erholen und wieder klar zu denken. Ich empfehle dir mindestens alle 2 Stunden eine grössere Pause zu machen, damit sich das Gehirn erholen kann

Siehe dein Scheitern als Möglichkeit dich zu verbessern.
— Evelyn

Genügend Schlaf 

Beim Schlafen werden deine Stresshormone abgebaut. Es ist deswegen wichtig, die Tage vor der Prüfung genügend zu Schlafen, um mit einem guten Körpergefühl an die Prüfung zu gehen.

Entspannungsübungen ausprobieren

Es gibt unauffällige Atem- und Entspannungsübungen, welche du während einer Prüfung anwenden kannst. Darauf gehe ich gerne tiefer ein in einem anderen Artikel. 

Schenke deiner Leidenschaft Raum

Die Leidenschaft Musik hätte Davide bestimmt während der Lehrzeit unterstützt und ihm Gelassenheit geschenkt. Deine Hobbys schenken dir Freude und können Druck und Stress vergessen lassen. Danach kannst du wieder mit mehr Ruhe deinen Aufgaben nachgehen.  

Davide in seinem Element

Davide in seinem Element

Fehler machen gehört dazu

Hör auf dein Gefühl und behalte dich selber im Auge. Siehe dein Scheitern als Möglichkeit dich zu verbessern. Du hast nicht nur eine Chance, sondern du kannst dich immer wieder neu beweisen. Fehlschläge bedeutet nicht das Ende. Bei starken Ängsten und Panikattacken empfehle ich dir unbedingt Hilfe zu holen. Es handelt sich um ernstzunehmende Symptome, die unter Umständen schwierig sind alleine zu bewältigen. Es ist keine Schwäche sondern eine Stärke wenn du dir helfen lässt. Es gibt Fachpersonen die spezialisiert sind, dir in solchen Fällen zu helfen!

Es ist wichtig, dass du deine Leidenschaften nicht allem unterordnest. Sie sind ein wichtiger Teil deines Lebens, weil sonst gibst du alles für etwas auf, das dir Angst macht. Deine Begeisterung, wie es bei Davide die Musik ist, verhelfen dir zu Erfolgen und lassen dich mit Misserfolgen besser umgehen. Sie schenken dir Freude und helfen dir in deine Eigenbestimmung zu kommen. Nimm dein Leben in deine Hand und ich wünsche dir dabei viel Glück und Freude.

Beitrag von Evelyn

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Interviewssilvia jäggi