Filmdebüt mit Marc Sway

 
Marc Sway im Film “Eden für Jeden”

Marc Sway im Film “Eden für Jeden”

Der halbbrasilianische Schweizer Pop-Rock Musiker, Songwriter und nun auch Schauspieler Marc Sway übernimmt seine erste Filmrolle im Schweizer Spielfilm “Eden für Jeden” in dem seine unverkennbare Stimme zu hören sein wird. Am 28.09.2020 fand die Premiere der Komödie am Zürich Filmfestival statt. Der Kinostart ist am 01.10.2020 in der Deutschschweiz vorgesehen.

Im Interview spricht Marc Sway über seine Mitwirkung als Schauspieler und wie er seine Erfahrungen als Musiker in seine Rolle einbringen konnte.


Welche Parallelen ziehst du als Figur mit Marc Sway?

Die Musik und die Nationalität sowie ein gewisser Schalk, ein Augenzwinkern verbindet sie. In Beiden steckt etwas spitzbübisches, etwas schlitzohriges im positiven Sinn. 

Filmszene “Eden für Jeden” mit Marc Sway und Steffi Friis

Filmszene “Eden für Jeden” mit Marc Sway und Steffi Friis

Es ist erstaunlich, wie nahe sich die verschiedenen Kunstformen Musik und Schauspielerei sind.
— Marc Sway

Welche “ Needs” deiner Figur verspürst auch du im echten Leben?

Paolo liebt Musik, gutes Essen, den Genuss im Allgemeinen und hat einen Hang zur Sinnlichkeit. Das ist bei Marc Sway auch so. Obwohl Paulo in einem Gartenhäuschen lebt, ist es wie ein kleines Paradies eingerichtet. 

Wie hast du dich mit deiner Figur auseinandergesetzt? 

Ich habe viele Informationen über die Geschichte im Drehbuch erhalten. Und was nicht in der Geschichte liegt, erarbeitet man selber, man ist Mitschöpfer der Figur, der Schauspieler bringt sich ein, gestaltet mit und ist kreativ. Steffie Friis und ich haben stundenlang über unsere beiden Rollen diskutiert.

Kann man Auftritts Erfahrungen als Musiker auch in einem Film einbringen? 

Es ist erstaunlich, wie nahe sich die verschiedenen Kunstformen Musik und Schauspielerei sind. Die grösste Gemeinsamkeit ist das Timing. Musik und Schauspiel sind keine Cousinen zweiten Grades, sondern blutsverwandt, zwei Schwestern. 

Inwiefern konntest du deine Rolle proaktiv mitgestalten?

Der Regisseur Rolf Lyssy war sehr offen. Das fängt schon mit dem Namen an. Der Name Paolo Cesar war auf der Liste zuoberst, wie Marc Sway hätte heissen sollen.  Meine Mutter wollte mich so taufen.

Filmszene “Eden für Jeden”

Filmszene “Eden für Jeden”

Wie ist es in einem Schrebergärtli zu leben?

Spannend, multikulturell, es gibt viel zu erleben. Aber für mich wäre es auf die Dauer doch etwas zu eng.

An welche Momente der Produktion erinnerst du dich gerne zurück?

Vieles im Film ist Vorbereitung. Am spannensten war es, wenn gedreht wurde.

Wie war der Zusammenhalt von Cast und Crew?

Rolf Lyssy hat uns alle immer ernst genommen, gibt einem das Gefühl, wichtig zu sein.  Und er kennt alle auf dem Set, mit Namen und seiner/ihrer Geschichte. Das ist toll, und entsprechend war das Arbeitsklima auf dem Set. 

Ergaben sich eventuell sogar gute Freundschaften?

Ja, Freundschaften, die jetzt auch ein Jahr nach dem Dreh immer noch nachhallen, ein schönes Zeichen.

Was thematisiert der von dir eingesungene Titelsong zu «Eden für Jeden?»

Ein warmer, sommeriger Sound mit brasilianischen und afrikanischen Rhythmen, der in einen Familiengarten passt. Der Familiengarten ist der kleinste Kosmos, wo sich die Welt trifft. Es gibt Dinge, die soll man nehmen wie sie sind und andere, die man beeinflussen und auch besser machen kann. «Schlimmer gaht’s immer, aber besser ebe au».

Was ist die «Take home message” in diesem Film?

Die Menschen sollen sich mit Toleranz und Offenheit begegnen, nicht nur im Familiengarten, wo dies seit jeher funktioniert. 

Wenn du zurückblickst, hättest du je gedacht einmal dort zu sein, wo du jetzt stehst?

Mein erster Berufswunsch war Papst, von daher bin ich noch lange nicht dort.... Im Ernst: Das übertrifft meine Vorstellungen. Aber ich stelle mir auch nicht so viel vor, ich lasse das Leben auf mich zukommen. Vielleicht bin ich auch deswegen in so viele Richtungen unterwegs.

Filmszene “Eden für Jeden”

Filmszene “Eden für Jeden”

 
Interviewssilvia jäggi